Falschparker auf dem Mutter-Kind-Parkplatz

Falschparker auf dem Mutter-Kind-Parkplatz

Es gibt so einiges wo sich Eltern beherrschen können. Zum Beispiel wenn das Kind im Supermarkt unentwegt jammert, dass es dies oder jenes haben möchte. Oder wenn ein Außenstehender bzw. auch ein Bekannter/Verwandter wieder einmal gute Erziehungstipps von vor über 30 Jahren zum Besten gibt. Doch bei einer Sache, da gerate zumindest ich unwillkürlich in Rage: Falschparker auf dem Mutter-Kind-Parkplatz (bzw. Eltern-Kind-Parkplatz).

Warum gibt es Eltern-Kind-Parkplätze?

Viele Supermärkte oder andere Arten von Geschäften möchten Eltern einen besseren Service bieten indem sie den Müttern und Vätern breitere Parkplätze anbieten. Und das finde ich toll. Ja, bei solchen Geschäften fahre ich gerne einkaufen. Ob das nun aus meinem Unterbewusstsein kommt oder nicht. Jedenfalls zeigt diese Idee bei mir Wirkung. Ich freue mich darüber beim Ein- oder Aussteigen mit Baby oder Kleinkind nicht ganz so vorsichtig zu sein. Man kann die Türen weiter öffnen ohne gleich die Autotür gegen das nebenstehende Auto zu schlagen. Oder die Babytrage. Einkaufen wird gleich viel entspannter.

Was mich ärgert:

Liest man sich etliche Diskussionen zu diesem Thema durch, so kann ich teilweise nur mit dem Kopf schütteln. Da wird immer wieder – sinngemäß – geschrieben: „Es war leider kein anderer Parkplatz mehr frei und ich musste auf einen Mutter-Kind-Parkplatz ausweichen.“ Ja? Ist das wirklich so? Meine persönliche Erfahrung (z.B. beim ALDI) zeigt, dass bisher immer noch irgendwo normale Parkplätze frei sind. Da handelt es sich höchstens um einen längeren Weg zu den Einkaufswägen von 30 Metern. Höchstens! Fakt ist für mich: Das ist sehr rücksichtslos, auch wenn andere das mit einem Vergleich von Behinderten-Parkplätzen abtun möchten, so a la „auf die Behinderten-Parkplätze parke ich aber nicht…“. Noch dreister ist es, die Gesetzeslage nicht zu kennen, trotzdem auf dem Eltern-Kind-Parkplatz zu parken und hinterher noch im Internet fragen, ob man dafür bestraft werden kann…

Wenn ich persönlich mal jemanden angesprochen habe, dass dieser jemand – ohne Kindersitz oder Kind im Auto – sich gerade auf einen Eltern-Kind-Parkplatz gestellt hat, so habe ich ganz unterschiedliche Antworten erhalten:

  1. „Ich muss nur ganz kurz rein“ – Und schwupp, weggelaufen.
  2. „Oh, das habe ich nicht gesehen“ – Und geht trotzdem weg.
  3. „Meine Mutter kann kaum noch gehen“ (auf der gegenüberliegen Seite des Parkstreifens waren 5 Behinderten-Parkplätze – FREI).
  4. Und sehr beliebt ist auch stilles Schweigen, weggucken als hätte man gar nichts gehört.

 

Welches Recht gilt bei Eltern-Kind-Parkplätzen?

Damit kommt man auch zum nächsten Punkt, der den Falschparkern in die Karten spielt: Falschparker auf dem Elter-Kind-Parkplatz können nicht bestraft (bzw. verwarnt) werden. Das Eltern-Kind-Schild ist kein offizielles Verkehrszeichen. Eine Anzeige gegen einen Falschparker hätte somit wenig Sinn. Letzten Endes muss der Falschparker bei „Missbrauch“ vom Eltern-Kind-Parkplatz kein Ordnungsgeld zahlen.

Und nun kommen wir nochmal auf den obigen Punkt 3) zurück: Anders als auf dem Mutter-Kind-Parkplatz, kann der Falschparker auf Behindertenparkplätze zur Kasse gebeten werden. 35€ zahlt derjenige an Bußgeld laut Bußgeldkatalog. (Hat die Person von Aussage 3 das gewusst und die Mutter keinen Schwerbehindertenausweis? Man kann nur spekulieren…)

Private Parkhaus- und Parkplatzbetreiber (wie zum Beispiel Supermärkte) können zwar Eltern-Kind-Parkplätze ausweisen – doch es gibt keine rechtmäßigen Gesetze, die ein Parken darauf verbieten. Also ist nur an den Anstand jedes einzelnen Autofahrers zu appelieren, diese gekennzeichneten Flächen denen zu überlassen, die es wirklich benötigen.

Eine Lösung für das Falschparker Problem?

Eine Lösung dieses Problems wäre meiner Meinung, die Eltern-Kind-Parkplätze nicht so dicht am Eingang des Geschäfts zu kennzeichnen. Lieber etwas weiter weg. Diesen Weg würde ich auch in Kauf nehmen um auf einem breiteren Parkplatz zu stehen. Und außerdem kommen die faulen Falschparker vielleicht nicht so schnell auf den Gedanken diesen Parkplatz zu nutzen. Wahrscheinlich würde ich dann auch die allseits beliebte Ausrede von fehlenden freien Parkplätzen akzeptieren. Ziemlich wahrscheinlich.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Wie siehtes denn mit Grosseltern Enkelkindern aus?

    Ich durfte mir heute anhören, daß meine Oma sich gefälligst einen Behindertenausweis holen soll, wenn sie nur noch mit Rollator/Stütze laufen kann. Ein Rollator ist übrigens genauso sperrig wie ein Kinderwagen o. Ähnliches. Aber alte, gebrechliche Frauen haben anscheinend kein Recht auf einen grossen Parkplatz.

    Ich bin froh meine 77 jährige Oma noch zu haben und ihr, ihr Highlight einmal im Monat in den Globus zu gehen erfüllen zu können (sonst gehts nur in den nächsten Netto) . Und dann wird man so vollgepöbelt…

    Ist das gerecht?

    Anscheinend ja…

  2. Also ich finde es eine Frechheit wie darüber geschrieben wird, über die faulen,bequemen, mutter kind Parkplätze. Wie alt darf denn das kind sein um einen normalen parkplatz zu nutzen? Auch wird dies viel ausgenutz von den Gluckeneltern,ach es ist 8 uhr abends jetzt gehen wir gemütlich noch einkaufen,wir haben ja unsere parkplätze vorn,zu meiner zeit gabs die schikane auch nicht, also, macht mal die plätze weiter weg,ich wette, da stehen keine gluckeneltern mehr drauf, und wenn ein kind 10 Jahre alt ist, braucht dies bestimmt kein mutter kind parkplatz mehr, und dies wird auch ausgenutzt

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